Vor - und Nachbericht
FC St. Pauli - Besiktas J.K.
Faktenkarussell - Besiktas J.K.
Bereits in der vergangenen Spielzeit haben wir stets Fakten zum nächsten Gegner unserer Kiezkicker zusammengetragen und so wird es auch in der Saison 2013/14 sein. Mit Besiktas J.K. fangen wir dann gleich mal an.
Größte Erfolge:
Hier sind in erster Linie die 13 Meisterschaften und 9 Pokalsiege zu nennen. Zuletzt wurde Besiktas J.K. in der Saison 2008/2009 Meister, der türkische Pokal wurde im Sommer 2011 zuletzt in die Höhe gestemmt.
Vergangene Saison:
Lag Besiktas J.K. in der Spielzeit 2012/13 zur Halbserie nur drei Zählern hinter dem Stadtrivalen Galatasaray auf dem zweiten Rang der Tabelle, waren es am Ende der Saison 13 Zähler Rückstand. Die „Schwarzen Adler“ fielen während der Rückrunde noch auf den dritten Platz zurück, Fenerbahce schob sich am Ende mit 61 Punkten an Besiktas (58) vorbei.
Kein Europokal:
Obwohl sich das Team von Neu-Trainer Slaven Bilic mit dem dritten Rang für den europäischen Wettbewerb qualifiziert hatte, wird die Mannschaft wie bereits in der letzten Saison auch in der kommenden Saison nicht im Europapokal antreten. Die UEFA schloss Besiktas aufgrund der Verstrickung einzelner Vereinsverantwortlicher in einen Manipulationsskandal, der den türkischen Fußball erschüttert hatte, aus. In der vergangenen Saison waren finanzielle Probleme der Grund für den Ausschluss.
Wiedersehen:
Für einen Besiktas -Spieler wird die Begegnung eine ganz besondere. Ömer Sismanoglu, der von 2007 bis 2009 das braun-weiße Trikot getragen hatte und elfmal in der 2. Bundesliga zum Einsatz gekommen war, wird am Freitagabend (18:30 Uhr) mit von der Partie sein. Der 23-Jährige wechselte erst vor wenigen Tagen von Antalyaspor zum kommenden Gegner. Ein kurzes Interview mit Fragen von Jan-Philipp Kalla findet Ihr auf der Vereins-Homepage. Ein ausführliches Interview mit Ömer könnt Ihr in unserer VIVA ST. PAULI Stadionzeitung lesen.
Die besten Torschützen:
Mit 63 Treffern stellte der BJK im vergangenen Jahr die zweitbeste Offensive hinter Meister Galatasaray (66 Tore). Am treffsichersten zeigte sich dabei Olcay Sahan, der elf Tore erzielen konnte. Knapp hinter ihm postierten sich der Slowake Filip Holosko mit zehn und der Portugiese Hugo Almeida mit neun Treffern. Auf dem vierten Rang der internen Torschützenliste landete mit Manuel Fernandes ein weiterer Portugiese. Er traf siebenmal, legte zudem aber noch zwölf Tore vor und war damit bester Scorer des Teams.
Rückennummern:
Was in Deutschland eher selten vorkommt, ist in anderen europäischen Ligen der Normalfall: hohe Rückennummern. Also wundert Euch nicht, wenn Ihr auf dem Rücken der Besiktas-Spieler die Zahlen 85 (Sezer Öztürk), 91 (Berat Cetinkaya) oder auch 99 (Emre Metin) sehen solltet. Der bekannteste Akteur, Hugo Almeida, trägt die 9.
Deutsche Trainer bei Besiktas:
Insgesamt fünf Deutsche haben den kommenden Gegner in dessen Vereinsgeschichte gecoacht. Horst Buhtz (1974/1975) war der erste Deutsche Trainer, ihm folgten später Christoph Daum (1993 bis 1996 und 2001 bis 2002), Karl-Heinz Feldkamp (1998/1999), Hans-Peter Briegel (1999/2000) und zuletzt Bernd Schuster (2010 bis 2011)
Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage
Nach sieben Siegen und einem Remis in der bisherigen Vorbereitung wollte die Elf von Coach Michael Frontzeck, der die Neuzugänge Marcel Halstenberg, Marc Rzatkowski und Christopher Nöthe von Beginn an aufs Feld schickte, diesen letzten Test erfolgreich gestalten und noch mal Selbstvertrauen für den Ligastart am Freitag (19.7., 20:30 Uhr) gegen 1860 München zu sammeln. Bei den Gästen saß Ex-Kiezkicker Ömer Sismanoglu zunächst auf der Bank, Topstar Hugo Almeida stand jedoch in der Startelf.
Bei bestem Wetter und bester Stimmung auf den Rängen – der Gäste-Block war gut gefüllt und präsentierte sich lautstark, unter anderem auch mit St. Pauli-Gesängen, die St. Pauli-Fans erwiderten später mit Besiktas-Rufen – starteten beide Teams durchaus spielfreudig in die Begegnung. Früh hätten die Kiezkicker in Führung gehen können: Nach Ecke von Christopher Buchtmann kam Sören Gonther frei zum Kopfball, doch ein Gäste-Spieler konnte gerade noch auf der Linie klären (5.).
Zehn Minuten später bejubelten die Besiktas-Anhänger bereits den Ausgleich, doch Almeida stand im Abseits – der Treffer zählte nicht. Auf der Gegenseite vergab Nöthe nach einem Konter die Führung (17.), ehe BJK-Akteur Fernandes im Gegenzug frei vor Philipp Tschauner der Ball versprang (18.). Wenige Augenblicke später köpfte Almeida eine Fernandes-Hereingabe neben den Pfosten (19.). Dies sollte zugleich die letzte gefährliche Szene der Gäste bis zum Pausenpfiff sein. Auf der Gegenseite drosch Buchtmann einen Distanzschuss mehrere Meter über den Gäste-Kasten (22.). Es wurde zu keiner Zeit langweilig am Millerntor – weder auf den Rängen noch auf dem Spielfeld.
Nach zehn Minuten ohne Torchancen dachte sich Sebastian Schachten dann einfach mal, eine Flanke direkt aufs Tor zu ziehen. Doch BJK-Keeper Gönen konnte, wenn auch überrascht, parieren (28.). Drei Minuten später dann ein schön vorgetragener Konter der Braun-Weißen über Buchtmann, Bartels und abschließend Nöthe. Dieser setzte seinen Fernschuss aber zu hoch an (31.), die Führung ließ weiter auf sich warten. Die Kiezkicker zeigten sich entgegen der vom Cheftrainer geäußerten Vermutung, noch nicht die volle Frische zu haben, spritzig und ideenreich, standen in der Defensive stabil und hatten mehr vom Spiel. Was fehlte, war lediglich der belohnende Treffer.
Der dann in der 41. Minute endlich gelingen sollte! Wieder einmal konterte die Frontzeck-Elf hervorragend und nachdem die Pille über Schachten, Nöthe, Thy, Rzatkowski und Buchtmann zu Fabian Boll gelangt war, nutzte dieser die sich bietende Chance. Der Kapitän ließ Gönen mit einem platzierten 14-Meter-Schuss ins linke Eck keine Abwehrchance.
Zur zweiten Halbzeit wechselte BJK-Trainer Slaven Bilic die komplette Mannschaft aus, während Frontzeck nur dreimal austauschte. Bernd Nehrig, Florian Kringe und Sebastian Maier ersetzten Boll, Rzatkowski und Schachten. Nach Vorlage von Bartels hatte der stets agile Lennart Thy das 2:0 auf dem Fuß. Aus spitzem Winkel scheiterte er aber an Güvenc (50.). Nach einigen Minuten Leerlauf musste die Partie aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik im Gästeblock unterbrochen werden. Schiedsrichter Patrick Ittrich schickte beide Teams zunächst für drei Minuten in den Kabinentrakt, dann wurde die Partie fortgesetzt.
Zwei Minuten waren wieder gespielt, da vergab Bartels aus halblinker Position per Linkschuss (62.). Buchtmann nach schönem Verhoek-Querpass scheiterte an der vielbeinigen Defensive der Schwarz-Weißen (66.). Der zweite Treffer lag nun in der Luft, aber auch Kringes Kopfball aus acht Metern wollte nicht im Netz zappeln (70.), ebenso nicht der Schuss von Gregoritsch zwei Minuten später.
Von Besiktas J.K. war nach der Spielunterbrechung nichts mehr zu sehen, die Braun-Weißen kontrollierten die Partie nun immer mehr. Und so hatte Gregoritsch, allein auf Güvenc zulaufend, die größte Chance auf den zweiten, spielentscheidenden Treffer. Doch der Angreifer konnte den Gäste-Keeper nicht überwinden (82.).
Wie aus dem Nichts dann die Gelegenheit für die Gäste zum Ausgleich. Mustafa Pektemek köpfte eine Flanke aus fünf Metern am langen Pfosten vorbei (86.). Ein 1:1 hätte den Spielverlauf auch auf den Kopf gestellt. Den Schlusspunkt setzte dann Youngster Okan Kurt, der einen zu kurz geratenen Kopfball volley nahm, das Tor aber klar verfehlte.
Anschließend pfiff Ittrich die Partie ab. Abgesehen von der Unterbrechung war es ein sehr interessanter, über weite Teile temporeicher Test, den die Kiezkicker verdient für sich entscheiden konnten.
Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage