Vor - und Nachbericht
FC St. Pauli II - HSV II
Nachdem unsere Profis am späten Montagabend Dynamo Dresden im Millerntor-Stadion in einem packenden Finish mit 2:1 besiegt hatten, will unsere U23 am Mittwochabend (28.8., 18:30 Uhr) an selber Stelle im „kleinen Derby“ gegen den HSV II ebenfalls Grund zum Feiern haben.
Als „einen Höhepunkt der Saison“ bezeichnete U23-Kapitän Christian Rahn das bevorstehende Derby gegen die Rothosen. Dieser Meinung schloss sich U23-Trainer Thomas Meggle an. Er erlebte wie „Rahner“ einige Derbys als Spieler, aber auch als Co-Trainer. Und bei diesem Highlight wollen unsere Kiezkicker wie zuletzt, als sie am 13. April 2013 dank eines Last-Minute-Treffers von Modjieb Jamali mit 2:1 in der Imtech-Arena gewannen, den Platz als Sieger verlassen.
Für die Partie konnte die Meggle-Elf jede Menge Selbstvertrauen tanken. Nach der klaren 0:4-Auftaktpleite in Wolfsburg siegten die Braun-Weißen erst gegen Wilhelmshaven (1:0) und anschließend beim Aufstiegsaspiranten Hannover 96 (4:3). Besonders die Partie bei den 96ern hat beim Trainer positive Spuren hinterlassen. Sehr spielstark, diszipliniert und psychisch stark – Hannover ging kurz nach der Pause mit 2:1 in Führung – habe man den Sieg verdient eingefahren, freute sich Meggle.
Der Kopf wird auch am Mittwochabend gegen den HSV II wichtig sein, um am Ende erfolgreich zu sein. Vor ungewohnt großer Kulisse geht es für unsere U23, in der neben Lasse Schlüter und Fabian Graudenz weitere ehemalige HSVer stehen, darum, die positive Derby-Bilanz von zuletzt vier ungeschlagenen Partien (zwei Siege, zwei Remis) in Serie fortzusetzen. Gemeinsam mit den vielen Fans im Rücken soll dies gelingen.
Da wird die Mannschaft von Trainer Rodolfo Cardoso, in der mit Fabio Morena der langjährige Kapitän des FC St. Pauli auflaufen wird, etwas dagegen haben. Die Cardoso-Elf absolvierte bislang erst zwei Partien. Gegen Hannover 96 unterlag der HSV mit 1:3, auch weil Gojko Kacar, der im Team der HSV-Profis keine Rolle mehr spielt, früh des Feldes verwiesen wurde. Zuletzt gewannen die Rothosen mit 3:1 beim VfR Neumünster und verhinderten so einen Fehlstart.
Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage
Am Mittwochabend (28.8.) standen sich im Millerntor-Stadion die U23 des FC St. Pauli und die des Hamburger SV gegenüber. Vor 4.210 Zuschauern setzten sich am Ende die Gäste mit 2:0 durch. Die beiden Treffer erzielte Kerem Demirbay in der 57. und 89. Minute.
Auf Seiten der Kiezkicker musste Coach Thomas Meggle auf Routinier Christian Rahn verzichten, der nach muskulären Problemen nicht rechtzeitig fit geworden war. Dafür schickte er mit Benedikt Pliquett (er ersetzte Alkan Tunca), Philipp Ziereis, Okan Kurt und Michael Gregoritsch (für Erdogan Pini dabei) vier Profis auf den Rasen. Im Vergleich zum starken 4:3 bei Hannover 96 II gab es somit nur zwei Veränderungen in der Startelf. Bei den Gästen stand der langjährige St. Pauli-Kapitän Fabio Morena ebenso auf dem Rasen wie die Lizenzspieler Jonathan Tha, Kerem Demirbay und Robert Tesche.
Nach verhaltenem Beginn erspielten sich die Gäste die erste Torchance. Ex-Kiezkicker Josef Shirdel flankte von der rechten Seite in den Strafraum, wo sich Nils Brüning gegen Andrej Startsev durchsetzen konnte. Sein Kopfball aus acht Metern strich knapp am Pfosten vorbei (8.). Vor den Augen der beiden Profi-Cheftrainer Michael Frontzeck und Thorsten Fink, vielen weiteren Funktionären beider Vereine sowie der fast kompletten St. Pauli-Profis konnten sich die Braun-Weißen nur selten mal vor dem HSV-Gehäuse in Szene setzen.
Nach 17 Minuten Leerlauf dann mal wieder eine Torchance, erneut für den HSV. Einen Freistoß von der rechten Seite köpfte Morena freistehend aus sechs Metern weit über Pliquetts Kasten hinweg (25.). Viele Highlights bot die taktische geprägte Partie nicht. Die Stimmung litt darunter jedoch nicht, denn die braun-weißen Anhänger unterstützten ihre Mannschaft lautstark. Sechs Minuten vor der Pause dann die erste Möglichkeit für die Meggle-Elf. Felix Drinkuth nahm einen langen Ball in den Strafraum aus 14 Metern direkt, das Leder verpasste das Gäste-Gehäuse aber deutlich (39.). Nachdem Shirdel kurz vor der Pause eine Ecke volley nahm und das Leder auf die Südtribüne gedroschen, ging es in die Kabinen.
Unverändert kamen beide Teams wieder auf den Platz. Unverändert auch die Partie, in der ansehnliche Kombinationen Mangelware waren. In eine Drangphase unsere U23 fiel dann wie aus dem Nichts das 1:0 für die Gäste. Demirbay schlenzte einen Freistoß aus 22 Metern unhaltbar für Pliquett ins Eck (57.). Nur eine Minute später wieder der HSV: Nach einem Konter schoss Farrona Pulido von der Strafraumkante, das Leder segelte nur knapp am Pfosten vorbei (58.). Die Kiezkicker mussten nun mehr tun und kamen durch Gregoritsch zur ersten Chance in der zweiten Hälfte. Eine Drinkuth-Flanke nahm er direkt und verpasste nur knapp den Ausgleich (60.).
Die Begegnung nahm nun immer mehr Fahrt auf und beinahe gelang dem Ex-HSVer Fabian Graudenz nach einem beherzten Solo der Ausgleich. Aus 16 Metern verpasste er das 1:1 mit einem Schlenzer nur knapp (63.). Dann Freude und Ärger zugleich: Laurynas Kulikas traf aus kurzer Distanz nach Drinkuth-Querpass, doch die Schiedsrichterassistentin hatte die Fahne oben – das Tor zählte zum Unmut der Braun-Weißen nicht (68.). Es war eine denkbar knappe Entscheidung.
Die Gäste störten unsere U23 seit dem Führungstreffer nicht mehr so früh und waren stets über Konter gefährlich. Einen setzte Manuel Farrona Pulido an den Querbalken (70.), einen weiteren Schuss des Gäste-Stürmers konnte Pliquett problemlos entschärfen (80.). In der Schlussphase warf die Meggle-Elf noch einmal alles noch vorne. Mehr als einige Eckbälle, die leider erfolglos blieben, sprangen aber nicht heraus. Stattdessen sorgte der HSV für die Entscheidung: Einen weiteren Konter vollendete Demirbay zum 2:0 (89.) Wenig später war Schluss und so musste sich unsere U23 zum ersten Mal nach mehr als drei Jahren im "kleinen Derby" geschlagen geben.
Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage