Vor - und Nachbericht

Arm. Bielefeld - FC St. Pauli

 

Vorbericht

Nicht nur unsere Kiezkicker, sondern auch Cheftrainer Roland Vrabec freut sich, dass die Winterpause an diesem Wochenende endet und endlich wieder der Ball in der 2. Bundesliga rollt. Vor dem Auftaktspiel bei Arminia Bielefeld (9.2., 13:30 Uhr) äußerte sich der 39-Jährige ausführlich zum kommenden Gegner, zu seiner eigenen Mannschaft und der zurückliegenden Vorbereitung.

"Es sieht sehr gut aus, bis auf Fabian Boll, der ein paar Rückschläge einstecken musste, stehen alle Spieler zur Verfügung", blickte Vrabec vor der Abfahrt nach Bielefeld auf die aus seiner Sicht "erfreuliche Personalsituation". Alle Spieler seien bereit für das Auftaktspiel auf der Bielefelder Alm, die Auswahl für ihn dabei groß. Ausgewählt hat der Cheftrainer 18 Feldspieler und zwei Torhüter, die sich am Donnerstagmorgen in den Mannschaftsbus setzten. Neben Boll, der noch Aufbautraining absolviert, sind auch Dennis Daube, Okan Kurt, Kevin Schindler - sie sollen bei der U23 zum Einsatz kommen - und Kyong Rok Choi (bei der U19) in Hamburg geblieben.

Nicht nur über die personelle Situation, sondern auch über die Leistungen seiner Schützlinge in der Vorbereitung freute sich Vrabec. Dabei zeigte er sich besonders mit dem Sieg gegen Bayerns U23 und den ersten 60 Minuten im abschließenden Test gegen Hannover 96 zufrieden: "So fahren wir, sowohl das Trainerteam als auch die Spieler, mit einem positiven Gefühl nach Bielefeld. Ich habe einen sehr, sehr positiven Eindruck von der Mannschaft."

"Absolut froh" ist unser Cheftrainer, dass es endlich wieder losgeht. "Die Pause war lang genug. Wir sind heiß und wollen wieder den Wettkampf", stellte er klar. Um bestmöglich in das Auftaktspiel hineinzugehen, wurde in den vergangenen Wochen hart und konzentriert gearbeitet. "Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet und wollten das System mit der Raute verfeinern und optimieren. Zudem wollten wir uns körperlich sehr gut vorbereiten und das ist uns gelungen. So sind wir in der Lage, 90 Minuten Vollgas zu geben", stellte der Cheftrainer erfreut fest.

Volle Pulle will seine Elf am Sonntag (9.2.) auf der Bielefelder Alm geben und am Ende drei Punkte einfahren. Allerdings wird die Arminia natürlich etwas dagegen haben. "Bielefeld ist ein unangenehmer Gegner und wird alles reinwerfen, um erfolgreich in die Rückrunde zu starten. Sie sind defensiv gut organisiert, aggressiv in den Zweikämpfen und sehr laufstark. In erster Linie wollen sie über Umschaltverhalten und Standards zum Erfolg kommen", beschrieb der 39-Jährige den kommenden Gegner.

Da die Arminia drei Neuzugänge geholt hat, bleibe abzuwarten, "mit welcher Formation und Taktik sie spielen werden", so Vrabec weiter. Ob unser Cheftrainer schon eine Vorstellung im Kopf habe, wie denn die eigene Startelf aussehen wird, konnte er beantworten: "Ich habe bereits eine Mannschaft und auch die Taktik im Kopf. Es sind allerdings noch drei Tage bis zum Spiel, da kann sich immer noch jemand verletzten oder erkranken – was ich natürlich nicht hoffe."

Namen wollte Vrabec drei Tage vor dem Spiel natürlich noch nicht verraten. Egal welche elf Spieler von Beginn an auflaufen werden, sie müssen laut Vrabec vor allem in der Anfangsviertelstunde präsent sein: "Die ersten 15 Minuten werden wichtig sein. Da müssen wir stabil sein, den Gegner weg von unserem Tor halten und sofort zeigen, dass wir die Partie für uns entscheiden wollen."

Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage



Nachbericht

Der FC St. Pauli kam am Sonntag (9.2.) bei Arminia Bielefeld nicht über ein 2:2 hinaus. Vor 23.828 Zuschauer gingen die Kiezkicker in der ersten Halbzeit durch Lennart Thy in Führung (30.). Im zweiten Durchgang erhöhte Christopher Nöthe zunächst auf 2:0 (61.), ehe der eingewechselte Kacper Przybylko mit zwei Treffern für das Unentschieden sorgte (69., 90.+2).

Beim ersten Spiel des neuen Jahres auf der Bielefelder Alm schickte Cheftrainer Roland Vrabec dieselbe Startelf wie im letzten Testspiel gegen Hannover 96 auf das Spielfeld. Winterneuzugang Tom Trybull feierte auf der Halbposition in der Mittelfeldraute sein Pflichtspieldebüt für den FC St. Pauli. Fin Bartels agierte als Zehn hinter den beiden Spitzen Christopher Nöthe und Lennart Thy.

Es waren gerade einmal 50 Sekunden auf der Uhr, da bekamen die Kiezkicker bei der ersten Angriffsaktion der Hausherren den Ball im eigenen Strafraum nicht richtig geklärt. Fabian Klos scheiterte schließlich aus zentraler Position an Philipp Tschauner. Die Ostwesfalen agierten in der Anfangsphase weiter bissig. Es dauerte bis zur 6. Spielminute, ehe Braun-Weiß die erste Strafraumszene gegen die bissig agierenden Arminen hatte: Nach einem Rzatkowski-Eckball scheiterte Christopher Nöthe aus dem Gewühl an DSC-Keeper Patrick Platins (6.).

Auf dem Rasen blieb es turbulent: Auf der Gegenseite kam Patrick Schönfeld im Zweikampf gegen Markus Thorandt im Sechzehner zu Fall (7.). Schiedsrichter Peter Gagelmann entschied auf Elfmeter, den Innenverteidiger Hübener an die Latte knallte (8.). Zum Durchatmen war aber keine Zeit, denn jetzt waren unsere Jungs an der Reihe. Ratsche brachte einen Freistoß aus halblinker Position scharf vor das Tor, Sebastian Schachten kam völlig frei aus rund sieben Metern zum Kopfball, scheiterte aber an Platins, der sein ganzes Können aufbieten musste (10.) und 120 Sekunden schon wieder gefordert war: Lennart Thy hatte sich von links in den Strafraum getankt, schoss aus spitzem Winkel, doch wieder blieb der Arminia-Keeper Sieger (12.).

Nach dieser ereignisreichen Anfangsviertelstunde beruhigte sich das Spielgeschehen auf dem Grün etwas. In der 17. Spielminute sah Christopher Buchtmann seine zehnte Gelbe Karte und fehlt damit dem FC St. Pauli beim Heimspiel am Sonnabend (15.2.) gegen den VfL Bochum. Zwei Minuten später kam Ben Sahar rund 15 Meter vor dem Tor zum Abschluss, der Ball war aber eine sichere Beute für Tschauni (19.). Die Vrabec-Elf war gegen hochstehende und aggressiv pressende Ostwestfalen durchaus um Spielkontrolle bemüht, doch das war in dieser Phase des Spiels gar nicht so einfach. Die Kiezkicker nutzten die sich bietenden Räume mit dem ersten Konter eiskalt zur Führung! Tom Trybull chippte das Leder in den Sechzehner, wo es über Umwege zu Lenny Thy kam. Unsere Nummer 18 fackelte nicht lange und versenkte die Kugel kaltschnäuzig in den Maschen (30.) – das 1:0!

Der Aufsteiger war merklich beeindruckt. Bis auf einen Sahar-Schuss, den Tschauni erst im Nachfassen hatte (34.), taten sich die Gastgeber bis zur Pause schwer. Weil auch Lenny Thy bei einem Konter (39.) mit einem Schuss aus 16 Metern scheiterte, ging es mit einem 1:0 für den FC St. Pauli in die Kabinen.

Die erste nennenswerte Szene der zweiten Halbzeit gehörte den Boys in Brown. Nöthe scheiterte mit einem satten Schuss von der Strafraumkante an Platins (49.). Nur drei Minuten später warf sich DSC-Kapitän Manuel Hornig bei einem Konter in höchster Not in einen Bartels-Schuss (52.). Die Ostwestfalen versuchten es jetzt zunehmend mit hohen Bällen in den braun-weißen Sechzehner. In der 53. Minute köpfte Klos eine Lorenz-Ecke an den linken Pfosten. Puuuuh!

Gerade als das Spiel etwas zu verflachen schien, schlugen unsere Jungs wieder zu: Marcel Halstenberg gewann im Mittelfeld die Kugel, Bartels legte mit viel Tempo nach außen ab, Buchti brachte das Leder scharf nach innen in den Fünfer, wo Chris Nöthe nur noch den Fuß hinhalten musste – ein tolles Tor zum 2:0 (61.)! Mit dem Treffer war der Arbeitstag für unsere Nummer 9 beendet. Für Chris kam John Verhoek (62.). Die Arminia hatte sich allerdings noch nicht aufgegeben und antwortete mit wütenden Angriffen. Nach einer Appiah-Flanke war der gerade eingewechselte Kacper Przybylko mit dem Kopf zur Stelle: der 1:2-Anschlusstreffer (69.).

Es begann eine heiße Schlussviertelstunde, in der die Gastgeber alles nach vorne warfen. Cheftrainer Vrabec reagierte und brachte Jan-Philipp Kalla für Marc Rzatkowski (77.). Nun hieß es dagegenhalten. Gesagt, getan. Allerdings blieben die Ostwestfalen vor allem bei Standardsituationen gefährlich. Marcel Appiah setzte den Ball nach einer Ecke per Fallrückzieher glücklicherweise knapp neben den rechten Pfosten (81.). Wenig später nahm Roland Vrabec den letzten Wechsel vor. Für den völlig ausgepumpten Lenny Thy kam für die letzten Minuten Bernd Nehrig (86.).

Als die Nachspielzeit schon lief, kam Bielefeld noch zum Ausgleich. Appiah schlug eine Flanke in die Mitte, wo Przybylko völlig frei zum 2:2 einnicken konnte (90.+2). Kurz darauf war Schluss und die Kiezkicker mussten sich mit der Punkteteilung zufrieden geben.

Am Sonnabend (15.2.) gastiert der VfL Bochum am Millerntor.

Quelle: FC St. Pauli Vereins-Homepage